Die Konkurrenz ist in vielen Branchen erheblich gestiegen, parallel dazu steigt die Wichtigkeit des eigenen Marketings. Während im Internet auf Social-Media und digitale Werbestrategien gesetzt wird, braucht es vor Ort andere Maßnahmen. Das Ziel ist es, das Interesse vorbeilaufender Verbraucher zu wecken und sie zu einem Eintritt ins Geschäft zu bewegen. Wer sich als Händler und Unternehmer interessant präsentiert, hat die Nase vorn und kann damit seinen Kundenanteil rapide steigern.
Der äußere Eindruck zählt bereits – er entscheidet über den Eintritt
Auch wenn Interieur und Beratung im Geschäft eine große Rolle spielen, beginnt der eigentliche Marketingprozess früher. Viele Verbraucher suchen einen Laden nicht gezielt auf, sondern lassen sich spontan zu einem Besuch animieren. Während es im E-Commerce auf Website-Content, ansprechende Designs und Informationen ankommt, liegen die Stärken vor Ort bei einem optimal gestalteten Schaufenster, bei Kundenstoppern und bei interessanten Bannern und Hinweisen, die für Aufmerksamkeit sorgen. Rund 1,61 Millionen Menschen gehen in Deutschland mehrmals pro Woche einkaufen, sie bummeln durch Einkaufszentren, Ladenzeilen und Innenstädte. Ein direktes Kaufinteresse ist nicht immer vorhanden, meist wird ein gezielter Einkauf mit einem offenen Bummel ergänzt.
Spätestens hier zeigt sich die Wertigkeit von gut gepflegten Schaufenstern, denn der erste Blick fällt nicht aufs Regal im Laden, sondern aufs Fenster. Was die Startseite einer Website im Internet ist, ist das Schaufenster eines Ladenlokals im lokalen Einzelhandel, die Visitenkarte und die Chance für Geschäftsbesitzer aus vorbeilaufenden Passanten potenzielle Kunden zu generieren.
Kampf zwischen online und offline beenden und auf Kooperation setzen
Nach wie vor möchten viele Deutsche lieber lokal einkaufen, Produkte im Geschäft ansehen, anprobieren, ausprobieren. Auf der anderen Seite boomt der Onlinehandel und bietet mit seinen Erleichterungen vor allem „Shopping für Faule“ an. Keine Öffnungszeiten, keine Anfahrtsprobleme, unkomplizierte Lieferung nach Hause. Anstatt einen Kampf zwischen online und offline zu beginnen, können Ladenbesitzer stärker davon profitieren, wenn sie ihr Angebot kombinieren.
Ein erster Schritt ist ein Onlineprofil, um Kunden direkt vor Ort in den Store zu locken. Aktuelle Öffnungszeiten, professionelle Bilder des Innenraums, des Teams und den Produkten sowie gute Bewertungen durch zufriedene Kunden sind bestmögliche Marketingmaßnahmen, die den Kundenstrom zunehmen lassen. Viele Menschen informieren sich bei einem gezielten Einkauf im Vorfeld, welches Geschäft ihre Bedürfnisse erfüllen könnte. Marketingmaßnahmen für die Online-Visitenkarte können daher auch für reine Offline-Stores ein großer Mehrwert sein.
Online-Aktionen verbessern den Kundenfluss offline
Das eigene Onlineprofil lässt sich mit Möglichkeiten erweitern, die das Einkaufserlebnis für den Kunden interessant machen. So kann eine Social-Media-Präsenz beispielsweise genutzt werden, um Vor-Ort Aktionen anzukündigen. Rabatte an einem bestimmten Tag, 3-für-2-Aktionen und vieles mehr lassen sich online gut verbreiten und erhöhen so die Möglichkeit, offline mehr Kundschaft zu generieren. Auch ist ein sympathischer Internetauftritt mit direkter virtueller Kundenkommunikation ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Können interessierte Verbraucher bei Facebook und Co. ihre Fragen zur Produktverfügbarkeit stellen und erhalten sachkundige und kompetente Antwort, steigt die Bereitschaft, das Geschäft aufzusuchen.
Einzigartige Aktionen vor Ort erhöhen das Einkaufserlebnis
Rabatt-Zettel an der Ladentür, Preisnachlässe, all das ist bekannt und wird von vielen Stores angeboten. Wie sieht es aber mit einem Glas Sprudel für die Kundschaft aus oder der Möglichkeit, kurz die Füße in einer Sitzecke hochzulegen? Kundenkomfort ist wichtiger denn je, denn wer online shoppt, hat seine kühle Limonade neben sich stehen, legt die Füße auf den Couchtisch und relaxt.
Wird Einkaufen vor Ort zum Stresserlebnis, wird es automatisch als negativ im Gehirn des Kunden gespeichert. Ein freundliches Ladenlokal mit einem Trinkangebot, einer Spielecke für kleine Kinder und einem Sitzplatz nach einer stressigen Shoppingtour kann das Erlebnis gänzlich verändern. Sicher ist das nur für größere Stores planbar, doch auch im Kleinen können Veränderungen viel bewirken. Ein Wasserspender passt in jedes noch so kleine Geschäft und ist für die Kundschaft vor allem im Sommer ein wahrer Segen.
Gesehen werden auf Maps und Co.
Wenn die Straße unbekannt ist, nutzen viele Menschen Angebote wie Google Maps, um sich leiten zu lassen. Viele Stores sind hier nicht eingetragen und fallen so nicht weiter ins Gewicht. Ein böser Fehler, denn auch beim zufälligen Scrollen durch eine Straße kann ein interessanter Geschäftsname ins Auge fallen und Aufmerksamkeit generieren. Bei Ladenlokalen mit festen Öffnungszeiten gehört es zu den wichtigsten Pflichten, die Onlineeintragung durchführen zu lassen.
Der Standort selbst spielt natürlich auch eine Rolle, doch wenn der Store erst einmal eingerichtet ist, kann ein Standortwechsel manchmal Probleme bereiten. Ziel sollte also schon vor der Ladengründung sein, die ideale Infrastruktur mit viel Laufkundschaft zu finden, um ein langfristig platziertes Unternehmen zu gründen. Und spätestens dann ist die Eintragung bei Google Maps und Co. unverzichtbar.
Den Kunden als Individuum wahrnehmen
Unpersönliche Einkaufserlebnisse sind problemlos über das Internet möglich, viele Kunden wünschen sich jedoch die direkte Ansprache und die Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse. Hier können lokale Händler punkten, denn wer auf seine Kunden eingeht, kann langfristige Bindungen inklusive Mundpropaganda generieren.
Eine exakte Zielgruppenanalyse ist als Basis unverzichtbar, denn wer Produkte für Senioren anbietet, muss den Store anders gestalten als jemand, der sein Angebot überwiegend an hippe junge Menschen offeriert. Bei jedem eintretenden Gast muss das Ziel des Teams sein, ihn mit einem Lächeln zu verabschieden. Wartezeiten können belastend sein, hier hilft ein mobiler WLAN-Hotspot weiter. Nicht verfügbare Waren drängen Offlinekunden in den Onlinebereich, hier hilft die kompetente Nachbestellung weiter.
Unzufriedenheit gibt es in jeder Branche immer wieder, doch Kunden müssen die Möglichkeit haben, diese auch zu äußern. Aus Angst, keine Bewertungen zuzulassen oder sie im Internet zu löschen, bringt das Unternehmen langfristig nicht weiter. Offene Kommunikation und Überprüfung aller Bewertungen muss das Ziel sein, um aus Kundensicht das bestmögliche Einkaufserlebnis zu generieren.
Mit Innovation von der Konkurrenz abheben
Die meisten Geschäftsideen sind keine Neuerfindung des Rades, sondern nur eine veränderte Form dessen, was bereits vorhanden ist. Um aus der Masse herauszustechen und den Kunden einen Mehrwert zu bieten, ist es wichtig, auch tatsächlich anders zu sein als andere. Ob Einrichtung, Online-Präsenz oder besondere Typisierung des Personals, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Einkaufserlebnis von einem klassischen Standard in eine Besonderheit zu verwandeln. Auch wenn etwas Mut dazu gehört, sich von der Masse abzuheben, wird Kreativität in der Branche fast immer belohnt.