Afrika wird bis 2050 der reichste Kontinent – sagt Charles Hoskinson

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Syda Productions/shutterstock.com

Der Name Charles Hoskinson wird unter Krypto-Enthusiasten wohl bekannt sein, schließlich handelt es sich um den Mitbegründer der zwei bedeutenden Kryptowährungen Ethereum und Cardano. Erst kürzlich gab er in einem Video über die Bedeutung der globalen Entwicklung von Krypto eine sehr überraschende Aussage von sich. Hoskinson sagt voraus, dass Afrika bis zum Jahr 2050 der reichste aller Kontinente sein wird.

Diese These stieß verständlicherweise auf Skepsis. Afrika, der derzeit ärmste Kontinent, soll sich innerhalb von 30 Jahren zum reichsten Kontinent hocharbeiten – das scheint doch ein wenig unrealistisch. Was also bewegt Hoskinson zu dieser Aussage?

Hoskinsons Vision

Als Hoskinson im Jahr 2015 sein Unternehmen gründete, hatte er das Ziel vor Augen, eine wirtschaftliche Identität zu denen zu bringen, die sie nicht haben. Er unterscheidet zwischen der entwickelten Welt und den Ländern, die mitten in der Entwicklung stecken. Wir, die in der Ersteren leben, nehmen vieles als selbstverständlich hin: Wir haben einen Reisepass, mit dem es uns leicht gemacht wird, zu reisen. Es ist kein Problem, unsere Kreditwürdigkeit nachzuweisen, um Geld zu leihen, Versicherungen abzuschließen oder online Zahlungen in Auftrag zu geben. Während all dies unser alltägliches Leben bestimmt, sieht das in vielen Entwicklungsländern häufig ganz anders aus.

Dort sind online Transaktionen oft eine unüberwindbare Hürde, denn sie gehen nicht selten mit über 15% Gebühren einher. Noch schwieriger sieht es damit aus, sich Geld zu leihen. Das Problem sieht Hoskinson in den Finanzsystemen, die die einzelnen Länder implementiert haben und die nicht global funktionieren. Mit der Gründung von Ethereum und Cardano sollen Menschen auf der ganzen Welt Kryptos kaufen können und nicht länger auf Staaten oder Finanzinstitute angewiesen sein. Menschen sollen die Möglichkeit erhalten, ihre eigene Bank zu sein.

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Krypto-Kreditprojekt startet in Afrika

Es ist wohl nicht weiter verwunderlich, dass Hoskinson Krypto als Begründung nennt, dass Afrika in der Zukunft zum reichsten Kontinent werden soll. Doch was genau bewegt ihn zu dieser Annahme? Hintergrund ist das Kreditprojekt, das Cardano in Afrika, zunächst in Kenia starten möchte. Dabei handelt es sich um eine Kreditvergabe eines Stablecoins, die Peer-to-Peer mit Identifikation über die Blockchain funktionieren soll.

Durch ein solches System könnten laut Hoskinson Ungleichheiten bezüglich zur Verfügung stehender Geldmittel besser ausgeglichen werden. Das Hauptproblem sieht der Cardano-Mitbegründer nämlich nicht in der Armut, sondern darin, dass die afrikanische Bevölkerung nur über große Hürden an Geldmittel gelangt.

Würde das Kreditprojekt erfolgreich starten, könnte innerhalb kürzester Zeit Unsummen an Geld aus den Industrieländern in die Entwicklungsländer abfließen. Die Bereitschaft, Kredite zu vergeben, würde durch die höheren Zinsen entstehen. Auf diese Weise würde eine globale Wirtschaft entwickelt und die Kluft zwischen Arm und Reich verringert werden.

Kontrollinstanzen bleiben außen vor

Bei herkömmlichen online Finanztransaktionen ist immer eine dritte Partei dazwischengeschaltet, die als Kontrollorgan fungiert. Dies können Zahlungsdienstleister oder Banken sein. Bei Transaktionen mit Cardano, Ethereum, Bitcoin oder anderen Kryptowährungen ist dies nicht der Fall. Sie werden Peer-to-Peer, also direkt von Sender zu Empfänger transferiert. Dass hier keine Kontrollinstanz zwischen geschaltet ist, bedeutet keinesfalls, dass der Empfänger dem Sender blind vertrauen muss bzw. andersherum. Jede Transaktion kann genau auf der Blockchain nachgeprüft werden, ebenso wie die Tatsache, wenn versucht wird, eine digitale Münze doppelt auszugeben.

Mit dem Kreditprojekt, dass schon bald in Afrika launchen soll, wird also ein System geschaffen, womit Afrikanern ein einfacher Zugang zu Finanzmitteln gewährt wird. Auf diese Weise kann die Schere zwischen wohlhabend und Nichts-habend verringert werden und der derzeit ärmste Kontinent sein volles Potenzial ausschöpfen. Ob dieser sich aber tatsächlich innerhalb der nächsten 30 Jahre zum reichsten Kontinent entwickeln wird, bleibt dahingestellt. Fest steht aber, dass die Blockchain-Technologie mit den Kryptowährungen die Möglichkeit für ein global funktionierendes Finanzsystem geschaffen hat.