Die Coronakrise hat viele Unternehmen und sogar ganze Branchen in Bedrängnis gebracht. Einige wenige haben von der veränderten Situation aber auch profitiert. Warum das insbesondere den Online-Handel mit Wasserpfeifen und -tabak betrifft, erklärt dieser Artikel.
In der Krise bleiben öffentliche Bars geschlossen
Obwohl Wasserpfeifen und der dazugehörigen Tabak schon seit einigen Jahren in Deutschland erhältlich sind, ist der Umsatz damit erst seit kurzem regelrecht explodiert. Der Grund dafür ist, dass das Shisharauchen ein Teil der Jugendkultur geworden ist. Jugendliche suchen vermehrt sogenannte Shisha-Bars auf und treffen sich dort zum gemeinsamen Rauchen. Mit dem Coronavirus hat sich das notgedrungen verändert. Räume der öffentlichen Begegnung mussten geschlossen bleiben, um die Ausbreitung des Virus weitgehend einzudämmen. Shisha-Raucher, die solche bleiben wollten, mussten kreativ werden. Was liegt da näher, als online einen Smoker Shop aufzusuchen und sich die Wasserpfeife samt Tabak einfach für den heimischen Genuss zu bestellen?
Das dachten sich wohl auch viele Shisha-Freunde. Daher stieg der Absatz mit Wasserpfeifen, Tabak und Zubehör während der Krise beträchtlich. Mittlerweile haben viele Shishabars wieder geöffnet, aber dennoch dürfte der Trend zum Rauchen zu Hause andauern. In professionellen Smoker Shops kann man mittlerweile hochwertiges Rauchzubehör kaufen, das dem Equipment in den Shishabars in nichts nachsteht. Auch das Tabakangebot hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Shisha-Freunde kommen da voll auf ihre Kosten und dürften die Vorzüge des Rauchens zu Hause schätzen gelernt haben.

Ist Shisharauchen gefährlich?
Gerade weil das Rauchen von Wasserpfeifen in der gegenwärtigen Jugendkultur eine so große Rolle spielt, machen sich viele Eltern sorgen: Ist das nicht genau so gefährlich wie „richtiges“ Rauchen? Hierüber existieren unterschiedliche Auffassungen. Einerseits gehen vom Shisharauch wohl nicht mehr und nicht weniger gesundheitliche Risiken aus als vom Rauch einer Zigarette. Einen Unterschied gibt es aber dennoch: Shishas werden selbst von regelmäßigen Rauchern bei weitem nicht so oft konsumiert wie Zigaretten. Wasserpfeifen werden meist in der Gruppe geraucht, selten allein. Der Schlauch wandert dabei durch die Runde und die Konsumenten nehmen nur einige Züge.
Das ist ein großer Unterschied zur Schachtel Zigaretten, die man in jeder Lebenslage griffbereit hat. Viele Zigarettenraucher greifen mehrmals am Tag zur Kippe und rauchen damit insgesamt viel mehr Rauch ein als ein konventioneller Shisha-Raucher. Das Risiko ist hier also in der Regel deutlich höher. Zudem ist es bei einer Shisha mit „rausholen und anzünden“ nicht getan. Das Anfertigen eines zu rauchenden Shishakopfes braucht Geduld und ist nichts für „unterwegs“. Das alles macht die Wasserpfeife zwar nicht komplett harmlos, aber doch zu einem deutlich unbedenklicheren Hobby als das Rauchen einer Zigarette.
Hinzu kommt: Viele Jugendliche finden durch den Besuch von Bars oder das Veranstalten von Shisha-Abenden einen einfachen Zugang zu sozialen Gruppen. Die Wasserpfeife wird uns also aller Voraussicht nach noch einige Zeit begleiten.