Die Gründung einer GmbH gehört zum unternehmerischen Einmaleins in Deutschland. Über eine Million GmbHs existieren hier. Die Rechtsform ist sehr komfortabel, hat aber durchaus auch ihre Tücken. Dieser Artikel zeigt, worauf man achten sollte.
Was ist wirklich wichtig bei der Gründung einer GmbH?
Das Problem vieler Unternehmer ist folgendes: Sie haben eine bahnbrechende Idee, von der sie hundertprozentig überzeugt sind. Sobald es aber an die Formalitäten geht, wollen sie diese lieber schnell hinter sich bringen. Das kann ein Fehler sein, weil gerade diese Formalitäten bei der Gründung einer GmbH Probleme machen können. Für die Ausarbeitung eines Gesellschaftsvertrages zum Beispiel sollte man sich viel Zeit nehmen. Schließlich wird darin nicht nur geregelt, wie die Unternehmung starten wird, sondern auch, wie das Verhältnis der Gesellschafter zueinander für Jahre im Voraus aussehen wird.
Der Gesellschaftsvertrag muss eine detaillierte Auflistung der Beteiligungsverhältnisse aufweisen. Zudem sollten alle Summen sehr genau ausgewiesen werden, damit es später nicht zu Streitigkeiten kommt. Im Prinzip verhält es sich bei der Ausarbeitung des Gesellschaftsvertrages wie bei der Ausarbeitung eines Ehevertrages: Niemand denkt gern schon am Anfang an schlechte Zeiten. Wenn es dann aber doch einmal hart auf hart kommt, kann man heilfroh sein, wenn man bestimmte Details im Voraus ganz klar bestimmt hat. Das wird einem auch jeder Berater und jeder Notar raten. Im Übereifer halten sich viele Unternehmer leider trotzdem nicht daran.
Nicht zu voreilig mit Geschäftsabschlüssen!
Dieser Übereifer ist es auch, der schon so manchem Gesellschafter das unternehmerische Genick gebrochen hat. Daher sollte man unbedingt davon Abstand nehmen, schon vor der offiziellen Eintragung ins Handelsregister zu wirtschaften, also Geschäftsabschlüsse zu machen. Sofern die GmbH nämlich noch nicht im Register steht, haften die Gesellschafter durchaus noch mit ihrem Privatvermögen. Außerdem ist auch erst mit der Eintragung ins Handelsregister zweifelsfrei geklärt, ob nicht etwa der Name der GmbH bereits vergeben ist. Sollte das nämlich der Fall sein, können Konflikte mit anderen Unternehmern auftreten, die sich in Zweifel nicht so leicht aus der Welt räumen lassen.
Viele GmbHs haben sich durch Übereifer gerade in der schwierigen Anfangsphase der Unternehmensgründung in vielseitige Probleme hineinmanövriert, die am langen Ende den Erfolg der ganzen Unternehmung in Gefahr bringen können. Kurz gesagt: Wer eine GmbH gründen möchte, sollte die wichtigsten Fragen (Wer soll beteiligt sein, mit wie viel Geld und was ist überhaupt der genaue Plan für die Unternehmung?) im Vorfeld klären, und nicht erst im Zuge des ersten Besuchs bei einem Anwalt oder Notar. Diese erkennen zwar Probleme zuverlässig, dann ist es allerdings bereits oft zu spät fürs Umschwenken. Geduld ist sehr wichtig bei der Unternehmensgründung und kann einen vor späteren Schwierigkeiten bewahren.