Finanztipps: Wann lohnt es sich, einen Kredit umzuschulden?

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Wer vor längerer Zeit einen Kredit aufgenommen hat, kann wegen der gesunkenen Zinsen mit einer Umschuldung viel Geld sparen. Aber auch für erst kürzlich aufgenommene Kredite kann sich eine Umschuldung lohnen.

Die Kreditzinsen sind in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken. Für Kreditnehmer, die ihr Darlehen schon seit mehreren Jahren abbezahlen, macht sich der Zinsunterschied daher besonders bemerkbar, wenn sie ihren alten Kredit durch ein neues, günstigeres Darlehen ablösen. Die Möglichkeit, den alten Kredit abzulösen besteht für Kreditnehmer grundsätzlich jederzeit – und zwar für alle gewöhnlichen Verbraucherkredite, die nach dem Juni 2010 abgeschlossen wurden. Doch wann macht sich die Umschuldung des Kredits auch bezahlt? Besonders häufig profitieren Kreditnehmer, die ihr Darlehen schon seit mehreren Jahren zurückzahlen, von der Umschuldung.

Sie können sich die stark gesunkenen Zinsen zunutze machen. Daneben gibt es aber noch weitere gute Gründe, um über eine Umschuldung nachzudenken.

Unnötig teure und besonders hohe Kredite

Nicht jeder macht beim Vergleich von Ratenkrediten von Anfang an alles richtig. Je nach Kreditgeber unterscheiden sich die Konditionen teils erheblich. Das zeigte im letzten Jahr eine Studie des Deutschen Kundeninstituts. Unter gleichen Voraussetzungen bekamen die Tester je nach Bank sich erheblich unterscheidende Zinssätze angeboten. Durch einen Kreditvergleich lässt sich schnell und einfach überprüfen, ob ein anderer Kreditgeber für die Restschuld des laufenden Kredits günstigere Zinsen bietet. Gerade bei hohen Kreditbeträgen macht es Sinn, dies hin und wieder zu tun. Schließlich gilt: Je höher die Kreditsumme, desto höher ist auch die mögliche Ersparnis – selbst wenn der Zinsunterschied vielleicht nur gering ist.

Mehrere laufende Kredite

Kreditnehmer, die mehr als einen Kredit abbezahlen, können auch noch auf andere Weise von einer Umschuldung profitieren, nämlich indem sie die unterschiedlichen Darlehen zu einem einzigen zusammenfassen. Dabei lässt sich ein besserer Überblick über die eigenen Finanzen gewinnen und zugleich eine monatliche Rate wählen, deren Höhe noch besser zu den finanziellen Anforderungen passt. Die Zusammenfassung mehrerer Kredite kann sich sogar in der Schufa-Auskunft positiv bemerkbar machen. Die Auskunftei wertet zu viele aufgenommene Kredite unter Umständen als kritisches Zeichen. Wer sie zu einem einzigen Kredit zusammenfasst, könnte daher von der Auskunftei eine bessere Bewertung der eigenen Bonität erhalten.

Neue Lebenslage

Ratenkredite laufen häufig über mehrere Jahre. Nicht selten ändert sich in solchen Zeiträumen die eigene Lebenssituation so sehr, dass auch die Kreditrate angepasst werden sollte. Sei es, weil ein gestiegenes Haushaltseinkommen beispielsweise auch eine höhere Kreditrate erlaubt, was wiederum viel Geld sparen kann. Sei es, weil durch gestiegene Ausgaben weniger Geld für die Rate zur Verfügung steht. Sollte die eigene Bank keine Ratenanpassung, Ratenpausen oder ähnliches erlauben, kann der Kredit umgeschuldet und auf diese Weise an die veränderte Lebenslage angepasst werden.

Veränderte Bonität

Oft führt eine sich verändernde Lebenslage auch dazu, dass Banken die Kreditwürdigkeit eines Kunden besser bewerten und entsprechend günstigere Zinsen anbieten. Das kann zum Beispiel passieren, wenn das Einkommen sich erhöht oder die berufliche Situation sich geändert hat, so dass das Einkommen sicherer als früher erscheint. Einen weiteren Anlass kann beispielsweise eine Eheschließung bieten. Entschließen sich die Eheleute dazu, das Darlehen eines Partners in Zukunft zu zweit abzubezahlen, lassen sich durch die Umschuldung unter Umständen deutlich niedrigere Zinsen erzielen. Voraussetzung dafür ist, dass der neue Kreditnehmer über ein ausreichendes und regelmäßiges Einkommen verfügt.

Vorfälligkeitsentschädigung kann die Ersparnis reduzieren

Es kann also eine ganze Menge Anlässe geben, über eine Umschuldung nachzudenken. Neben der möglichen Ersparnis und den Vorteilen einer flexibleren Rückzahlung sollten Kreditnehmer dabei aber bedenken, dass auch Gebühren dabei anfallen können – dann nämlich, wenn der alte Kreditgeber eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung für die entgangenen Zinsen verlangt. Diese Gebühr ist allerdings gesetzlich gedeckelt. Sie darf in keinem Fall mehr als ein Prozent der Restkreditsumme betragen. Liegt die verbleibende Laufzeit bei unter zwölf Monaten, kann die Bank höchstens 0,5 Prozent der Restschuld als Gebühr verlangen.

Daher übersteigt die durch eine Umschuldung erzielte Ersparnis die Vorfälligkeitsentschädigung meist deutlich. Viele Kreditgeber verzichten auch ganz auf die Vorfälligkeitsentschädigung. Wie hoch die Gebühr im Einzelfall ist, lässt sich dem Kreditvertrag entnehmen.

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