Outplacement: Echte Unterstützung oder nur leere Versprechungen?

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Mit dem Begriff „Outplacement“ (eng.: Außenvermittlung) bezeichnet man die Unterstützung von scheidenden Arbeitnehmern auf der Suche nach einer neuen Stelle, durch ihren alten Arbeitgeber.

Worin spiegelt sich diese Unterstützung wieder?

Die Unternehmen bieten zum Beispiel an, bei der Zusammenstellung von Bewerbungsunterlagen zu helfen, oder Coachings für Vorstellungsgespräche durchzuführen. Dabei gibt es verschiedene Typen der Beratung. Bei der Einzelberatung steht ein einzelner Angestellter im Fokus. Je nach dem, ob es sich um eine befristete oder unbefristete Beratungsleistung handelt, wird dieser 3,6, oder 9 Monate lang unterstützt, oder eben solange, bis er eben eine neue Stelle gefunden hat. Auch die Vorbereitung auf eine Existenzgründung kann Gegenstand des Coachings sein.

Eine Gruppenberatung wird vor allem dann nötig, wenn beispielsweise bei einer Firmenübernahme ein oder mehrere Abteilungen eines Unternehmens gleichzeitig wegfallen und dementsprechend viele Angestellte entlassen werden müssen. Auch hier wird zum Beispiel durch Workshops auf die berufliche Neuorientierung vorbereitet. Gerade Unternehmen mit sehr hohen Mitabeiterzahlen greifen allerdings immer häufiger zu sogenannten „ePlacements“. Dabei werden die gekündigten Angestellten nicht persönlich, sondern ausschließlich medial über Telefongespräche oder das Internet beraten.

Woher stammt das Konzept?

Seinen Ursprung hat das Outplacement in den USA. Nach dem zweiten Weltkrieg hatten heimkehrende Soldaten auf der ganzen Welt Probleme damit, sich wieder in das normale Arbeitsleben einzuordnen. Die US-Army richtete dafür eigene Beratungsstellen ein.

Welche Vorteile bringt das Outplacement mit sich?

An erster Stelle steht natürlich für die scheidenden Arbeitnehmer, dass sie bei der Suche nach eine neuen Stelle proffessionelle Unterstützung erhalten und ihnen dabei viel Aufwand und möglicherweise durch die Kündigung aufgekommene existenzielle Sorgen abgenommen werden. Die Unternehmen schaffen so ein motiviertes und angstfreies Arbeitsklima und einen Anreiz für potenzielle Arbeitskräfte auf dem freien Arbeitsmarkt, sich dem Unternehmen anzuschließen. Außerdem beschleunigt das Outplacement den Trennungsvorgang, sodass langwiedrige und vor allem kostspielige Rechtsstreitigkeiten vermieden werden können.

Welche Rolle spielt das Outplacement in Deutschland?

Seit den 1990er Jahren etabliert sich das Outplacement auch in Deutschland. Jedoch ist es bei weitem noch nicht in allen Unternehmen Gang und Gäbe. Besonders kleinere Unternehmen scheuen bislang noch die Kosten, welche das Coaching mit sich bringt. Größere und vor allem international agierende Unternehmen, integrieren das Outplacement immer häufiger in ihr Geschäftswesen.