Sind digitale Plattformen die Zukunft von ERP-Systemen?

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Die zunehmende Digitalisierung macht auch vor dem ERP-Markt nicht Halt und so ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Unternehmensprozesse, wie beispielsweise die Beschaffungsplanung oder das Management von Zahlungsausgängen, digital abgewickelt werden.

Dabei geht der Trend ganz eindeutig hin zu vernetzten Plattformen und modularen Lösungen. Doch gehören monolithische Legacy-ERP-Systeme wirklich der Vergangenheit an und welche Vorteile bieten cloudbasierte Lösungen?

Mehr Freiheit aufgrund individueller Einzelanwendungen

Um die täglichen unternehmerischen Aufgaben zu bewältigen, greifen immer mehr Firmen auf passgenaue Einzelanwendungen zurück, die flexible Lösungen für konkrete Probleme bieten. Dank vorab definierter Schnittstellen können diese modularen Applikationen einfach an die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden und lassen sich schlussendlich meist überaus einfach in vernetzte Plattformen integrieren.

Für Kunden entsteht so der Vorteil, dass diese nicht mehr auf große, monolithische ERP-Systeme angewiesen sind, die in der Regel einen Funktionsumfang bieten, der für kleine und mittelständische Unternehmen ganz einfach zu komplex und umfangreich ist.

Digitale Plattformen als neuer Ankerpunkt von ERP-Systemen

Auch wenn die Digitalisierung am ERP-Markt noch in den Kinderschuhen steckt, tun besonders kleine und mittelständische Unternehmen gut daran, ihre alten und kostenintensiven ERP-Systeme durch cloudbasierte Anwendungen oder SaaS-Lösungen zu ersetzen. Dabei bieten cloudbasierte Systeme nicht nur Kosten-, sondern auch Wettbewerbsvorteile.

Wächst das einstige Start-up beispielsweise, so können Module, die zum Wachstum notwendig sind, schnell und flexibel in die digitale Plattform eingebunden werden. Durch die zentrale Bündelung von Informationen auf leistungsfähigen Plattformen können große Datenmengen effizient und effektiv bearbeitet und dargestellt werden. Dieser Umstand begünstigt wiederum die Entstehung von Innovationen, wodurch Unternehmen schneller expandieren und neue Märkte erschließen können.

Digitalisierung als Herausforderung für traditionelle ERP-Anbieter

Dass der Trend nicht aufzuhalten ist, zeigt auch die Tatsache, dass immer mehr etablierte ERP-Anbieter spezialisierte Cloudprodukte in ihre bestehenden Systeme integrieren oder sogar selbst eigene Cloudlösungen anbieten. Um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben, betreiben viele Anbieter zudem eine aggressive Preispolitik und korrigieren ihre bestehenden Preismodelle fortlaufend nach unten.

Für Kunden entsteht so wiederum der Vorteil, dass sie zwischen unabhängigen Einzelanwendungen von kleinen Herstellern und neuen Produkten von traditionellen ERP-Anbietern wählen können, ohne dabei finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen. Welche Lösung schlussendlich die richtige für das jeweilige Unternehmen ist, kann nur individuell bestimmt werden, wobei besonders für kleine Unternehmen in ihrer Wachstumsphase anpassbare Einzelanwendungen wohl die bessere Option darstellen.

Fazit

Die ERP-Landschaft befindet sich in einem konstanten Wandel und wird sich Experten zufolge in den nächsten Jahren dramatisch ändern. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen entsteht dadurch die Chance, Expansionspläne schneller voranzutreiben und zusätzlich IT-Betriebskosten nachhaltig zu senken. Um echte Wettbewerbsvorteile zu lukrieren und sich von der Konkurrenz abzuheben ist es jedoch notwendig, dem Trend frühzeitig zu folgen und jetzt mit der Umsetzungsphase zu beginnen.